26. Juli bis 30. August
Ein Auftakt nach Maß: Sechs Opern- und zwei Schauspielproduktionen haben Gerard Mortier und Peter Stein für ihren ersten Festspielsommer neu vorbereitet; die Zahl der Wiederaufnahmen, die sich auf den Jedermann und den Figaro beschränken, ist dagegen so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Möglich wurde diese enorme Steigerung der Premierenfrequenz nicht zuletzt durch Koproduktionen: Luc Bondys Deutung der Salome wird nach dem Festspielsommer das Repertoire des Brüsseler Opernhauses bereichern, Peter Sellars‘ aufsehenerregende Inszenierung von Messiaens Saint François an die Pariser Opéra Bastille gehen. Die Felsenreitschule, die wieder in ihren originalen baulichen Zustand zurückversetzt wurde, ist Schauplatz für Shakespeares Römer-Trilogie, die Peter Stein mit Julius Caesar eröffnet. Die ehemalige Saline auf der Perner-Insel Hallein, der Lehrbauhof und der Goldene Saal auf der Festung Hohensalzburg werden neue Spielorte: Grenzen zu erweitern und Strukturen aufzubrechen, hat das neue Direktorium sich vorgenommen. Auch und gerade beim Publikum: Ein Abonnementsystem mit günstigeren Kartentarifen und diverse Jugendangebote sollen neue Besucherschichten anlocken. Das Konzertprogramm sieht erstmals einen Composer in residence vor: Pierre Boulez initiiert die Reihe. Sein lang erwartetes Debüt bei den Festspielen gibt Nikolaus Harnoncourt, der zwei Orchesterkonzerte dirigiert. Ein anderer dagegen verabschiedet sich vorzeitig: Riccardo Muti, der Ursel und Karl-Ernst Herrmanns Inszenierung von Mozarts Titus als Zumutung empfindet, gibt das Dirigat für diese Neuproduktion zurück. Dass künftig auch das humanitäre Anliegen der Festspielgründer wieder stärker beachtet werden soll, dokumentiert die Wahl des Festspielredners: Der 14. Dalai Lama spricht über „Menschliches Mitgefühl und universelle Verantwortung: Eine Grundlage des Gücks und des Friedens“.
1992: Auftakt von Peter Steins Amtszeit als Schauspieldirektor – Shakespeares Julius Caesar in der Felsenreitschule.
Deutschsprachige Erstaufführung
Stanislaw Wyspianski
Wesele
Regie: Andrzej Wajda
Bühne und Kostüme: Krystyna Zachwatowicz
Landestheater
Neuinszenierung
William Shakespeare
Julius Caesar
Regie: Peter Stein
Bühne: Dionissis Fotopoulos
Kostüme: Moidele Bickel
Felsenreitschule
Gastspiel des Nationaltheaters Bukarest in Zusammenarbeit mit Hahn-Produktion
Andrei Serban nach Sophokles, Euripides und Seneca
Antiken-Trilogie
Regie: Andrei Serban
Bühne: Dan Jitianu
Kostüme: Doina Levinta
Perner-Insel Hallein
Neuinszenierung
Wolfgang Amadeus Mozart
La clemenza di Tito
Dirigent: Gustav Kuhn
Regie: Ursel und Karl-Ernst Herrmann
Bühne und Kostüme: Karl-Ernst Herrmann
Kleines Festspielhaus
Neuinszenierung
Leoš Janáček
Aus einem Totenhaus
Dirigent: Claudio Abbado
Regie: Klaus Michael Grüber
Bühne und Kostüme: Eduardo Arroyo
Großes Festspielhaus
Neuinszenierung
Wolfgang Amadeus Mozart
La finta giardiniera
Dirigent: Sylvain Cambreling
Regie: Ursel und Karl-Ernst Herrmann
Bühne und Kostüme: Karl-Ernst Herrmann
Landestheater
Koproduktion mit den Osterfestspielen Salzburg
Richard Strauss
Die Frau ohne Schatten
Dirigent: Sir Georg Solti
Regie: Götz Friedrich
Bühne: Rolf Glittenberg
Kostüme: Marianne Glittenberg
Großes Festspielhaus
Koproduktion mit Los Angeles Philharmonic und Opéra de la Bastille Paris
Olivier Messiaen
Saint François d‘Assise
Dirigent: Esa-Pekka Salonen
Regie: Peter Sellars
Bühne: George Tsypin
Kostüme: Dunya Ramicova
Felsenreitschule
Koproduktion mit dem Théâtre Royal de la Monnaie, Bruxelles
Richard Strauss
Salome
Dirigent: Christoph von Dohnányi
Regie: Luc Bondy
Bühne: Erich Wonder
Kostüme: Susanne Raschig
Kleines Festspielhaus
Wiederaufnahmen: Jedermann, Le nozze di Figaro
Oper konzertant: Rossinis Tancredi
Chor- und Orchesterkonzerte, Kammerkonzerte, Serenaden, Mozart-Matineen, Solistenkonzerte, Liederabende, Konzerte „Klassiker des 20. Jahrhunderts“, Akademiekonzerte, Konzerte geistlicher Musik, Kirchenkonzerte, Lesungen
Details zu den einzelnen Jahren:
1990,
1991,
1992,
1993,
1994,
1995,
1996,
1997,
1998,
1999,
2000,
2001,