26. Juli bis 31. August
Die politischen Ereignisse des vergangenen Jahres, die Europa den Fall des Eisernen Vorhangs beschert haben, der Ost und West vierzig Jahre lang trennte, werden von den Festspielen aufgegriffen: Die Eröffnungsrede hält der tschechische Autor und frühere Dissident Václav Havel, seit einem halben Jahr Präsident der tschechoslowakischen Republik. Ihr 70. Jubiläum dürfen die Festspiele in diesem Sommer feiern: mit einem großen Festabend, der Texte und Dokumente zur Geschichte präsentiert, und einer Jedermann-Ausstellung im Kleinen Festspielhaus. Helmut Lohner ist erstmals der Hauptdarsteller in Hofmannsthals "Spiel vom Sterben des reichen Mannes"; die Idee, dem Jedermann durch Nachtvorstellungen bei Scheinwerferlicht weitere frische Akzente zu verleihen, kann indes aus Kostengründen nicht realisiert werden. In der Finanzierung seines Festivals geht Salzburg einen neuen Weg: Mit den Firmen ABB, Allianz und Nestlé werden auf fünf Jahre Sponsorenverträge abgeschlossen, eine Drittmittelförderung, die künftig einen Ausbau des künstlerischen Programms und eine höhere Premierenzahl ermöglichen soll.

1990: Als Festredner kommt Václav Havel nach Salzburg, hier mit Sir Georg Solti, Lady Valerie Solti und Plácido Domingo
Neuinszenierung
Hugo von Hofmannsthal
Jedermann
Regie: Gernot Friedel
Bühnengestaltung: Imre Vincze
Kostüme: Jorge Jara
Domplatz / Großes Festspielhaus
Neuinszenierung
Franz Grillparzer
Die Jüdin von Toledo
Regie: Thomas Langhoff
Bühne und Kostüme: Jürgen Rose
Landestheater
Neuinszenierung
Wolfgang Amadeus Mozart
Idomeneo
Dirigent: Seiji Ozawa
Regie: Nikolaus Lehnhoff
Bühne und Kostüme: Ezio Toffolutti
Felsenreitschule
Neuinszenierung
Ludwig van Beethoven
Fidelio
Dirigent: Horst Stein
Regie: Peter Brenner
Bühne: Günther Schneider-Siemssen
Kostüme: Waltraut Engelberg
Großes Festspielhaus
Wiederaufnahmen: Das Mädl aus der Vorstadt, Così fan tutte, Don Giovanni, Un ballo in maschera, Capriccio
Oper konzertant: Monteverdis L'Orfeo, Glucks Orfeo ed Euridice, Haydns L'anima del filosofo ossia Orfeo ed Euridice, Kreneks Orpheus und Eurydike
Festabend, 19 Orchesterkonzerte, 13 Kammerkonzerte, 6 Serenaden, 15 Matineen, 6 Solistenkonzerte, 5 Liederabende, 5 Kirchenkonzerte, 3 Konzerte „Solisten spielen Kammermusik“, 4 Lesungen
Festredner Václav Havel: "Die Posie ist zu Ende"
Details zu den einzelnen Jahren:
1990,
1991,
1992,
1993,
1994,
1995,
1996,
1997,
1998,
1999,
2000,
2001,