23. Juli bis 31. August
Der Einmarsch der Hitler-Truppen in Österreich führt umgehend zu gravierenden Eingriffen in das Programm der Salzburger Festspiele. Hugo von Hofmannsthals Jedermann, seit 1920 Herzstück des Festivals, wird vom Spielplan genommen, und auch für die legendäre Faust-Inszenierung von Max Reinhardt kommt das Aus. Die Salzburger Festspielhausgemeinde, die Trägerorganisation, untersteht nun dem Gauleiter; Festspielpräsident Heinrich Baron Puthon wird seines Amtes enthoben. Noch profitieren die neuen Machthaber von den Früchten der alten Festspielleitung: Mit Wagners Meistersingern von Nürnberg, die nun Wilhelm Furtwängler dirigiert, eröffnet man das umgebaute Festspielhaus. Viele Künstler, die den Ruhm der Festspiele mitbegründeten, wollen oder dürfen nicht mehr dabei sein, voran Max Reinhardt, Bruno Walter und Arturo Toscanini. Neue Namen sind dafür auf den Besetzungslisten zu lesen: Das prominenteste Beispiel bildet Karl Böhm, der mit dem Don Giovanni seinen Einstand feiert. Ideologie und Rassenwahn des Nazi-Regimes manifestieren sich in der Ausstellung Entartete Kunst, die vom 4. September bis 2. Oktober im Festspielhaus gezeigt wird.

Bedrohliche Zeichen einer dunklen Zeit: Die Hakenkreuzfahnen wehen vor dem Festspielhaus.
Neuinszenierung
Heinrich von Kleist
Amphitryon
Regie: Erich Engel
Bühne: Stefan Hlawa
Festspielhaus
Neuinszenierung
Johann Wolfgang von Goethe
Egmont
Regie: Heinz Hilpert
Bühne: Ernst Schütte
Felsenreitschule
Neuinszenierung
Wolfgang Amadeus Mozart
Don Giovanni
Dirigent: Karl Böhm
Regie: Wolf Völker
Bühne: Robert Kautsky
Festspielhaus
Neuinszenierung
Richard Wagner
Tannhäuser
Dirigent: Hans Knappertsbusch
Regie: Max Hofmüller
Bühne: Robert Kautsky
Festspielhaus
Wiederaufnahmen: Fidelio, Le nozze di Figaro, Der Rosenkavalier, Falstaff, Die Meistersinger von Nürnberg
7 Orchesterkonzerte, 1 Kammerkonzert, 8 Serenaden, 6 Konzerte geistlicher Musik, 2 Kirchenkonzerte
Details zu den einzelnen Jahren:
1938,
1939,
1940,
1941,
1942,
1943,
1944,