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PROGRAMMDETAIL

Gottfried von Einem Der Prozess

Neun Bilder in zwei Teilen op. 14 (1953)
Libretto von Boris Blacher und Heinz von Cramer nach dem gleichnamigen Roman (1925) von Franz Kafka

Konzertante Aufführung

In deutscher Sprache
mit deutschen und englischen Übertiteln

Dauer der Oper ca. 2 Stunden 30 Minuten

PREMIERE

  • 14. August 2018, 19:30 Uhr

SPIELSTÄTTE

Felsenreitschule

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LEADING TEAM

HK Gruber, Musikalische Leitung

BESETZUNG

Michael Laurenz, Josef K.
Jochen Schmeckenbecher, Der Aufseher / Der Geistliche / Der Fabrikant / Ein Passant
Matthäus Schmidlechner, Der Student / Der Direktor-Stellvertreter
Jörg Schneider, Titorelli
Lars Woldt, Der Untersuchungsrichter / Der Prügler
Johannes Kammler, Willem / Der Gerichtsdiener / Der Advokat
Tilmann Rönnebeck, Franz / Kanzleidirektor / Onkel Albert
Ilse Eerens, Fräulein Bürstner / Die Frau des Gerichtsdieners / Leni / Ein buckliges Mädchen
Anke Vondung, Frau Grubach
Alexander Hüttner, Ein Bursche / Drei Herren / Drei junge Leute
Martin Kiener, Daniel Gutmann, Drei Herren / Drei junge Leute

ORF Radio-Symphonieorchester Wien

ZUR PRODUKTION

Ein Bankangestellter erhält eines Morgens einen Haftbefehl, der ihn – so teilt man ihm – nicht daran hindern soll, seinem alltäglichen Leben nachzugehen. Nie erfährt er, welcher Schuld das „Gericht“ ihn anklagt. Obwohl er nur mit dessen untersten Instanzen in Berührung kommt, beherrscht der Prozess, der gegen ihn geführt wird, seine Existenz in immer bedrohlicherer Weise. Er sucht Hilfe bei Personen, die nichts ausrichten können oder, schlimmer noch, selbst mit jener ungreifbaren, machtvollen Organisation verstrickt sind.
Als Gottfried von Einem 1949 mit der Arbeit an seiner zweiten Oper, basierend auf Kafkas Der Prozess, begann, war durch die jüngste Geschichte – und akut durch die McCarthy-Ära – die irreale Situation der Hauptfigur Josef K. für viele ein erschreckendes Stück näher in die Erfahrungswirklichkeit gerückt. Doch nicht nur dies machte die literarische Vorlage in Einems Augen für eine Oper interessant: Die realistisch geschilderte Alltagswelt wird in Kafkas Roman kontinuierlich von einer metaphysischen, die Ereignisse gleichwohl bestimmenden Schicht durchdrungen. Diese zweite Schicht konnte in einer Oper jenseits der gesungenen Worte durch die Musik unmittelbar spürbar gemacht werden. 
Die neun Szenen schildern Josef K.s Begegnungen und Konfrontationen mit verschiedenen Figuren und bilden auch in musikalischer Hinsicht geschlossene Formeinheiten, deren jeweiliger Charakter vor allem durch den Rhythmus geprägt wird. Einem betonte, er habe im Prozess versucht, sich „kompositorisch nur der einfachsten musikalischen Sprachmittel zu bedienen“. In dieser konsequenten, doch niemals monotonen Einfachheit liegt die Radikalität und in der musikalischen Evokation der unheimlichen Doppelbödigkeit Kafkas die Faszination dieses Werks. Wie bereits Einems überaus erfolgreiche Erstlingsoper Dantons Tod (1947) wurde auch Der Prozess bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt: am 17. August 1953. 




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