Solistenkonzert Maxim Vengerov
MAX BRUCH Konzert für Violine und Orchester g-Moll op. 26
CAMILLE SAINT-SAËNS Introduction et Rondo capriccioso für Violine und Orchester a-Moll op. 28
CAMILLE SAINT-SAËNS Havanaise für Violine und Orchester E-Dur op. 83
PETER I. TSCHAIKOWSKI Serenade für Streichorchester C-Dur op. 48
Ende des Konzertes ca. 12:55 Uhr
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Der grillenhafte Charme des Rondo capriccioso und die kubanischen Reize der Havanaise verzaubern wie eh und je — kaum zu glauben, dass diese Stücke heute nahezu vergessen sind! „Das Solo eines Konzerts muss wie eine dramatische Rolle angelegt und behandelt werden“, war Camille Saint-Saëns überzeugt und schrieb unter vielen anderen Werken auch brillante Musik für Meisterinstrumentalisten: In ihr zeigte sich dieser geradezu universell begabte, in allerlei künstlerischen und wissenschaftlichen Disziplinen tätige Franzose besonders originell und experimentierfreudig.
Nicht immer weiß auch die Nachwelt noch zu schätzen, was einst gefeierte Künstler geschaffen haben. Saint-Saëns’ drei Jahre jüngerer Zeitgenosse Max Bruch etwa entwickelte sich vom berühmten Wunderkind zum hoch geachteten Komponisten, doch ist der gebürtige Kölner heute fast nur noch mit seinem Ersten Violinkonzert präsent — mit jenem 1868 vollendeten, an Melodien reichen Virtuosenstück, dessen internationaler Erfolg Bruch selbst gar nicht mehr recht war, weil er seine späteren Werke überstrahlte. Tschaikowskis schwelgerische Streicherserenade zählt seit ihrer Uraufführung zu seinen größten Triumphen: Sogar der notorisch selbstkritische Komponist war in diese „aus innerem Zwang“ entstandene Schöpfung „schrecklich verliebt“.