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PROGRAMMDETAIL

Ouverture spirituelle • Östliches Christentum V: Geistliche Chormusik aus Armenien

AUFFÜHRUNG

  • 31. Juli 2016, 11:00 Uhr

SPIELSTÄTTE

Kollegienkirche

PROGRAMM

HL. MESROP MAŠTOC’ Zwei Hymnen aus dem Zyklus der Großen Fastenzeit

TRADITIONELL Psalmen 71, 1-6 und 72, 11-19

STEP'ANOS SYUNEC'I Drei Fragmente aus dem großen Auferstehungssegen

ANONYMER MITTELALTERLICHER AUTOR Lyrischer Hymnus aus dem Zyklus der Darstellung des Herrn „Christus, König des Lobpreises“

KOMITAS I. AŁC’EC’I Hymnus aus dem Zyklus der Hl. Hr°ip’sime, „Sich hingebende Menschen“ in der Bearbeitung von Komitas Vardapet

HL. SAHAK PART’EW Hymnus aus dem Zyklus der Fußwaschung „Heute wurde aufgestellt (das Taufbecken“ in der Bearbeitung von Komitas Vardapet

MXIT’AR AYRIVANEC’I Lieder aus dem Zyklus der Fußwaschung in der Bearbeitung von Komitas Vardapet
Dieses Geheimnis wurde erfüllt
Herr, mit Deiner Gnade
Jetzt befreie uns
Mein herz erbebt

HL. GREGOR NAREKAC’I Lyrischer Auferstehungshymnus „Der Vogel, der Vogel“

HL. NERSES ŠNORHALI Sonnenaufgangshymnus „Licht des Morgens“ in der Bearbeitung von Ervand Erkanyan

ZUGESCHRIEBEN AŠOT PATRIK BAGRATUNI Hymnus aus dem Zyklus der Kreuzerhöhung „Die nach deinem Bild geschaffen“ in der Bearbeitung von Daniel Eražišt

HL. NERSES ŠNORHALI Aus der Hl. Liturgie, Friedensgruß, „Christus ist unter uns erschienen“ in der Bearbeitung von Komitas Vardapet

ANONYMER MITTELALTERLICHER AUTOR Lyrischer Auferstehungshymnus „Maria Magdalena“ in der Bearbeitung von Komitas Vardapet

HAKOB KLAYEC’I Aus dem Zyklus der Geburt Mariä, Hymnus „Heute jubilieren die Himmel“ in der Bearbeitung von Ervand Erkanyan

XAČ’ATUR TARONEC’I Aus der Hl. Liturgie (Zurüstung des Priesters),
Hymnus des Gewandanlegens „Tiefes Mysterium“ in der Bearbeitung von Komitas Vardapet

HAKOB SANAHNEC’I Hymnus aus dem Kanon der Entschlafenen „Vor dem unanfänglichen Schoße des Vaters“ in der Bearbeitung von Ervand Erkanyan

ANONYMER MITTELALTERLICHER AUTOR Aus der Hl. Liturgie, Sanctus „Heilig, heilig, heilig“ in der Bearbeitung von Komitas Vardapet

HL. NERSES ŠNORHALI Karfreitagslied „Ausgebreitet von Hand zu Hand“ in der Bearbeitung von Ervand Erkanyan

ANONYMER MITTELALTERLICHER AUTOR Lyrischer Kreuzigungshymnus „Muttergottes“

SIMEON EREWANC’I Aus der Hl. Liturgie, „Herr, erbarme Dich“ in der Bearbeitung von Makar Ekmalyan

ANONYMER MITTELALTERLICHER AUTOR Aus der Hl. Liturgie, Synaxis, Hymnus des Weihräucherns „Durch die Fürsprache“ in der Bearbeitung von Komitas Vardapet

ANONYMER MITTELALTERLICHER AUTOR Aus der Hl. Liturgie, Kommunionslied „Christus ist geopfert“ in der Bearbeitung von Komitas Vardapet

INFORMATION

Ende des Konzerts ca. 12:20 Uhr.

Programm drucken (PDF)

ZUR PRODUKTION

Armenische Sakralmusik ist eine der ältesten Formen der christlichen Musikkultur in Nahost, deren Entwicklung sich vor allem zwischen dem 5. und 15. Jahrhundert abspielte. Das Christentum wurde im ersten Jahrhundert n. Chr. von den Aposteln Thaddeus und Bartholomeus nach Armenien gebracht und im Jahre 301 n.Chr. schließlich als alleinige Staatsreligion eingeführt. Im Jahre 405 n.Chr. entwickelte Mesrop Mashtots ein eigenes armenisches Alphabet. Diese Ereignisse bildeten gemeinsam mit der Übersetzung der Bibel die Grundpfeiler zur Entwicklung einer Kirchenkultur.
Das 5. Jahrhundert wird dabei als der erste wichtige Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung neuer eigenständiger Sakralgesänge gesehen; diese als Ergänzung zu bereits existierenden Bibelpsalmen und Hymnen. Bis zu diesem Zeitpunkt bestand die Hauptform der musikalischen Organisation eines Gottesdienstes aus der so genannten „Psalmodie“: Die Psalmen wurden gesungen, u. z. im System des Oktoechos. Im 7. Jahrhundert wurden diese eigenständigen Gesänge, neben den Psalmen und prophetischen Segensprüchen, so genannte ktsurds; in einem eigenen Buch zusammengestellt und somit zum Prototyp des armenischen Sharaknots (Hymnarium). Ktsurds dienten als Grundlage für das Hauptgenre armenischer Sakralmusik, sharakan. Neben den sharakans entstand später ein hochentwickeltes Typensystem (Genre) armenischer Gesänge
Im 8. Jahrhundert begann sich das so genannte khaz System ein eigenes musikalisches System zur Niederschrift sakraler Melodien – zu entwickeln. Doch nach dem 15. Jahrhundert verlor das khaz System allmählich an Bedeutung. Im 19. Jahrhundert wurde dieses von einer neuer Notation (New Armenian Notation“) abgelöst, in die die wichtigsten mittelalterlichen liturgischen Hymnen übertragen und veröffentlicht wurden, einschließlich Sharaknots, das aus mehr als 1800 sharakans besteht. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand aus monodischen sakralen Melodien sowie armenischen Volksliedern die Grundlage der armenischen Schule für homophonische/polyphonische Musik. Eine der besten Beispiele für diese Kunst ist Komitas’ Patarag (Liturgie).

Prof. Mher Navoyan, Künstlerischer Leiter des Chors des Geghard Klosters




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