Festkonzert
HENRY PURCELL Aus King Arthur
Ouverture and Air
Air of Venus
„Fairest Isle, all isles excelling“
HENRY PURCELL Aus Dido and Aeneas
Ground, Aria and Ritornello of Dido
„Thy hand, Belinda – When I am laid in earth“
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL Aus Serse
Ouverture
Recitativo ed Aria di Serse
„Frondi Tenere“ – „Ombra mai fu“
CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK Aus Orphée et Eurydice
Ouverture
Air d’Orphée
„J’ai perdu mon Eurydice“
Air de Furies
JOSEPH HAYDN Aria del Genio „Al tuo seno fortunato“ aus L’anima del filosofo ossia Orfeo ed Euridice
CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK Aus Iphigénie en Aulide
Ouverture
Scène d’Agamemnon
„Diane impitoyable – Brillant auteur de la lumière“
CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK Aus Iphigénie en Tauride
Chœurs des Scythes
„Les dieux apaisent le courroux“
„Il nous faillait du sang“
Ballet
Chœurs des Scythes
„Il nous faillait du sang“
CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK Air d’Orphée „L’espoir renaît dans mon âme“ aus der Oper Orphée et Eurydice
JACQUES OFFENBACH Aus La Belle Hélène
Ouverture
Couplets d’Hélène
„Là vrai, je ne suis pas coupable“
Invocation à Vénus
„On me nomme Hélène la blonde – Dis-moi Vénus“
Chœur
„Vers tes autels, Jupin, nous accourons joyeux“
Le jugement de Páris
„Au mont Ida, trois Déesses“
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Nach Claudio Monteverdi haben zahlreiche weitere Komponisten versucht, orphische Töne in ihren Werken nachzuempfinden. Nicht nur der Natur und Götter bezwingende Gesang von Orpheus aber war es, sondern auch seine Klage um die verlorene Eurydike, die immer wieder zur Komposition herausforderte. Zu den bewegendsten Beispielen gehört zweifelsohne die Arie „Che farò senza Euridice“, die Gluck in seinem L’Orfeo schuf. Die hier eingefangene Todessehnsucht ist jener vergleichbar, die Henry Purcell rund 100 Jahre zuvor für seine Dido gefunden hat: Mit „When I am laid in earth“ verabschiedet sie sich von der Welt, nachdem ihr Geliebter Aeneas es vorgezogen hatte, einem Befehl Jupiters zu folgen und sie zu verlassen. Einen sehr ungewöhnlichen Weg beschreitet Joseph Haydn in seiner Orfeo-Oper, der schon im Titel anklingt L’anima del filosofo ossia Orfeo ed Euridice. Nachdem Euridice durch einen Schlangenbiss getötet wurde, verliert Orfeo gleichsam seine Stimme. Bei Haydn ist es ein Genio, dessen hochvirtuoser Gesang in die Unterwelt führt. Im 19. Jahrhundert mischte dann der geniale Spötter Jacques Offenbach die Götterwelt gehörig auf. An seinen Librettisten Ludovic Halévy schrieb er im März 1858: „Die Idee, einmal den Olymp unserer eigenen Erde gleichzumachen, hat mich schon immer fasziniert … Nur einfach die Götter auf Erden zu bringen und Walzer singen zu lassen, genügt nicht. Sie müssen aus ihrer Göttlichkeit herausgerissen werden und trotzdem souverän göttlich bleiben. Lass sie, die Götter, unsere Sprache sprechen, leben sollen sie in ihren klassischen Kostümen und kommentieren sollen sie uns, und nicht umgekehrt.“