La lira d’Orfeo
La Musica strumentale del Parnasso delle corde a pizzico …
GASPAR SANZ Paradetas
FRANCESCO CORBETTA Folias
GIAN PAOLO FOSCARINI Passacaglie per varie lettere
ALESSANDRO PICCININI Toccata
HIERONYMUS KAPSBERGER Canarios
HIERONYMUS KAPSBERGER Arpeggiata Addio
HIERONYMUS KAPSBERGER Chacona
TRAD Passacalles andaluz
GIAN PAOLO FOSCARINI Tasteggiata
GIAN PAOLO FOSCARINI Aria di Firenze
HIERONYMUS KAPSBERGER Toccata
GIROLAMO FRESCOBALDI Cosi mi disprezzate
BERNARDO GIANONCELLI Corrente
AUS DEM LAUTENBUCH DER MARGARET BOARD Home again
THOMAS ROBINSON Passamezzo
GIAN PAOLO FOSCARINI Romanesca
ANTONIO CARBONCHI Scaramanzia
DIEGO ORTIZ Recercada
DIEGO ORTIZ Passacaglia
SANTIAGO DE MURCIA Tarantellas
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Um die Leier, die in der griechischen Mythologie als das erste Musikinstrument überhaupt gilt, und insbesondere um jene von Orpheus, ranken sich zahlreiche Legenden. Erfunden wurde die Leier – so heißt es – von Hermes, der noch am Tag seiner Geburt seine Mutter verließ, eine Schildkröte tötete und in deren Panzer Löcher bohrte, durch die er Darmsaiten von Rindern zog. Letztere hatte er seinem Bruder Apollo gestohlen und überließ diesem schließlich die Leier, um dessen Zorn über den Raub zu besänftigen. Apollo wiederum schenkte dieses Instrument seinem Sohn Orpheus, der die Leier nicht nur zaubermächtig zu spielen verstand, sondern erstmals auch dazu sang. Auf diese Weise gelang es ihm bekanntlich, sogar die Götter zu erweichen.
Der Schildkrötenpanzer diente in der Folge als Inspirationsquelle für zahlreiche Varianten und Spezialformen von Zupfinstrumenten, etwa für die im Deutschland des 16. und 17. Jahrhunderts bekannte Schlüsselfidel oder Nyckelharpa – zwei Exemplare aus dem süddeutschen-österreichischen Raum sind im Salzburg Museum zu bewundern – oder für den zweisaitigen Colascione aus dem Süden Italiens, der Anfang des 18. Jahrhunderts allmählich verschwand. Aber auch die bis heute von Liedermachern zur Begleitung ihres Gesanges benutzte Gitarre gehört in diese Instrumentengruppe, für die von vielen Meistern des Mittelalters und der Renaissance klangschöne wie virtuose Werke zumeist in Handschriften überliefert sind, etwa von dem oft mit Monteverdi verglichenen venezianischen Komponisten Hieronymus Kapsberger (1580–1651).