Johann Nepomuk Nestroy Lumpazivagabundus
oder Das liederliche Kleeblatt
Zauberposse mit Gesang in drei Aufzügen
Bearbeitung von Georg Kreisler und Leopold Lindtberg
Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt
Zauberposse mit Gesang von Johann Nestroy (1801–1862)
Neuinszenierung
Koproduktion mit dem Burgtheater Wien
Dauer des Schauspiels ca. 3 Stunden.
PREMIERE
- 01. August 2013, 19:00 Uhr
- 02. August 2013, 19:00 Uhr
- 03. August 2013, 19:00 Uhr
- 05. August 2013, 19:00 Uhr
- 06. August 2013, 19:00 Uhr
- 08. August 2013, 19:00 Uhr
- 10. August 2013, 19:00 Uhr
- 11. August 2013, 19:00 Uhr
- 12. August 2013, 19:00 Uhr
- 14. August 2013, 19:00 Uhr
- 15. August 2013, 19:00 Uhr
- 17. August 2013, 19:00 Uhr
Programm drucken (PDF)
Florian Teichtmeister, Leim
Michael Maertens, Zwirn
Nicholas Ofczarek, Knieriem
und Maria Happel, Mavie Hörbiger, Katharina Knap, Max Mayer, Michael Masula, André Meyer, Benjamin Martin, Branko Samarovski, Hermann Scheidleder, Stefan Wieland, Peter Wolfsberger
sowie Sophie Christine Behnke, Anna Hofmann, Amrei Keul, Florenze Schüssler, Larissa Semke, Genet Zegay, Aaron Friesz, Johannes Hoff, Noah Saavedra, Sebastian Radon
Ein Stück von schneidender Aktualität. Des Zauberreiches Söhne sind von der Seuche der Verschwendungssucht befallen. Vor den Thron des Feenkönigs gebracht gestehen sie: Da sie den größten Teil des Erbes ihrer Väter schon verjubelt haben, pfeifen sie auch auf den Rest und prassen munter weiter. Der Feenkönig will von den Jungen wissen, was sie machen werden, wenn sie diesen Rest ebenfalls verjuxt haben? Dann machen sie Schulden. Und wenn sie ihre Schulden nicht bezahlen können? Lassen sie sich ins Gefängnis werfen.
Um ihre verzweifelnden Väter zu trösten, schlägt der König einen Handel vor: Wenn die Ludersöhne ihm versprechen, sich zu bessern, gibt er ihnen das verlorene Erbe mit Fortunas Hilfe in der ursprünglichen Höhe wieder. Ha ha, lacht da der böse Geist Lumpazivagabundus (und der ist es, der hinter dieser ganzen Verschwendungsseuche steckt): „Reich will er sie wieder machen, da werden grad noch ärgere Lumpen draus.“ Die Schicksalsgöttin hat nämlich keine Macht über Lumpazivagabundus: „Was meine wahren Anhänger sind, die machen sich nicht so viel aus ihr. Kommt’s Glück einmahl, so werfen sie’s beym Fenster hinaus, und kommt’s nochmahl, so treten sie’s mit Füßen.“ Eine Demütigung, die Fortuna nicht auf sich sitzen lassen kann. Darum schließt sie mit der Liebesgöttin Amorosa eine Wette ab: An drei Sterblichen, die dem Spiel, dem Trunk, der liederlichen Liebe – also allen Lockungen des Lumpazivagabundus – recht verfallen sind, will sie ihre Macht erweisen. Und hier kommen die eigentlichen Helden dieses Spieles auf den Plan. Der Schneider Zwirn, der Tischler Leim und der Schuster Knieriem: das liederliche Kleeblatt. In der Lotterie gewinnen sie mit einem gemeinsam finanzierten Los 100.000 Taler. Und nun gilt Fortunas Wette. Karl Kraus sagt über Johann Nestroy: „Wie kam es, dass solch ein Geist begraben wurde: […] ich glaube, er dichtet weiter. Er, Johann Nestroy, kann es sich nicht gefallen lassen, dass alles blieb, wie es ihm missfallen hat. Die Nachwelt wiederholt seinen Text und kennt ihn nicht, […] sie widerlegt und bestätigt die Satire.“
Matthias Hartmann
Es is kein’ Ordnung mehr jetzt in die Stern’,
D’ Kometen müßten sonst verboten wer’n;
Ein Komet reist ohne Unterlaß
Um am Firmament und hat kein’ Paß;
Und jetzt richt’ a so a Vagabund
Uns die Welt bei Butz und Stingel z’grund.
Aber lass’n ma das, wie’s oben steht,
Auch unt’ sieht man, daß’s auf n Ruin losgeht.
„Ja, a Kontroll’ muß halt sein, sonst gibt’s kein’ Kredit!“
So hab’n s’ g’sagt, doch sie wer’n mit uns anders noch quitt.
Was ein richtiges Schaf is, gibt auch so seine Woll’:
Jetzt krieg’n ma an’ Dreck und dazu a Kontroll’!
Da wird einem halt angst und bang,
Die Welt steht auf kein’ Fall mehr lang,
Die Welt steht auf kein’ Fall mehr lang.