Henrik Ibsen Peer Gynt
Ein dramatisches Gedicht
Neuinszenierung
In einer englischen Fassung von Irina Brook (* 1963)
Mit deutschen Übertiteln
Ende voraussichtlich um 23.15 Uhr.
PREMIERE
- 01. August 2012, 19:30 Uhr
- 02. August 2012, 19:30 Uhr
- 03. August 2012, 19:30 Uhr
- 04. August 2012, 19:30 Uhr
- 05. August 2012, 19:30 Uhr
- 14. August 2012, 19:30 Uhr
- 15. August 2012, 19:30 Uhr
- 17. August 2012, 19:30 Uhr
- 18. August 2012, 19:30 Uhr
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Irina Brook, Regie
Noëlle Ginefri, Bühnenbild
Magali Castellan, Kostüme
Guillaume Antonini, Musikalische Leitung
Arnaud Jung, Lichtdesign
Geoffrey Carey, Regieassistenz
Mit Guillaume Antonini, Helene Arntzen, Froydis Arntzen Dale, Diego Asensio, Anne-Emmanuelle Davy, Jerry Di Giacomo, Scott Koehler, Mireille Maalouf, Roméo Monteiro, Christophe Rodomisto, Augustin Ruhabura, Ingvar E. Sigurdsson, Gen Shimaoka und Shantala Shivalingappa.
Irina Brooks Nationalität ist das Theater. Als Künstlerin, die in Theatern beiderseits des Atlantiks gleichermaßen beheimatet ist, die am Théâtre du Soleil und beim Festival in Avignon inszeniert und Frankreichs bedeutendste Auszeichnung für Regie, den Prix Molière, erhalten hat, deren Muttersprache jedoch Englisch ist, erscheint ihr der Wechsel zwischen Sprachen, Kulturen und Theaterformen so natürlich wie das Atmen.
Sie wurde in eine Theaterfamilie geboren. Nun ist das nicht sonderlich ungewöhnlich für erfolgreiche Theatermacher, aber die Theaterfamilie, in die Irina Brook geboren wurde (sie ist die Tochter des Regisseurs Peter Brook und der Schauspielerin Natasha Parry), ist eine besondere und höchst kosmopolitische. Irina Brooks Haltung zum Vermächtnis ihres Vaters ist erfrischend unkompliziert. Sie hatte keine Hemmungen, die gleichen Stücke wie ihr Vater anzugehen, und wenn sie es tat – etwa mit Ein Sommernachtstraum oder Der Sturm –, waren die Ergebnisse auffällig anders.
Für die Salzburger Festspiele wird Irina Brook eine Neuproduktion von Peer Gynt in englischer Sprache schaffen, mit einem für sie typischen internationalen Ensemble vielgestaltiger darstellerischer Herkunft.
Peer Gynt folgt dem Titelhelden um die ganze Welt und zurück nach Hause, von der grünen Jugend bis ins graue Alter. Obwohl als dramatisches Gedicht verfasst, ohne besondere Rücksicht auf die praktischen Anforderungen der Bühne zu nehmen, enthält Ibsens erstes Meisterwerk eine wahre Fülle an dramatischem Material, etwa wenn Peers impulsives Verhalten und seine Unersättlichkeit ihn Hals über Kopf durch eine Reihe heimischer und mythischer Welten treiben, durch Wahnvorstellungen und Irrsinn, durch Szenen der Liebe, des Todes und der Trolle. Ausgehend von traditionellen norwegischen Volkserzählungen, weist Ibsens Porträt dieser überlebensgroßen Figur über seine bisweilen schneidende Kritik eines Volkscharakters hinaus und wird so zu einem der einflussreichsten Narrative des 19. Jahrhunderts: von Reisen, Kolonisierung und unternehmerischem Genie – und vom seelenlosen Individualismus dahinter.
David Tushingham
Aus dem Englischen von Wolfgang Herles