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PROGRAMMDETAIL

Jenseits der Grenze
<none> Über die Dörfer ins Neunte Land

In Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg/Stefan Zweig Centre

AUFFÜHRUNG

  • 15. August 2011, 19:30 Uhr
    (ABGESAGT)

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BESETZUNG

Mit Wim Wenders und Fabjan Hafner

ZUR PRODUKTION

Im August 1982 brachte Wim Wenders das dramatische Gedicht Über die Dörfer von Peter Handke in der Felsenreitschule der Salzburger Festspiele zur Uraufführung. „Alle sind im Recht“, gab Peter Handke in einer Vorbemerkung den Schauspielern mit auf den Weg, und: „Hier stehe ich“. Dieses „Ich“ steht, vom Autor so benannt, bei der Uraufführung seines Stücks Immer noch Sturm nun als Erzähler selbst auf der Bühne – und es ist, als wäre dieses Drama in mancher Hinsicht das Bruderstück von Über die Dörfer. In wahrscheinlich einmalig direkter, deklamatorischer Weise hat dieses Stück 1982 eine politische Utopie verkündet, tief geprägt von der Skepsis gegenüber allen Mächtigen. In Immer noch Sturm sagt Gregor, das Alter Ego des Schriftstellers aus Über die Dörfer: „Ab heute sind wir selber eine Macht – wir, die wir nie etwas zu schaffen haben wollten mit Macht und nicht einmal ein einheimisches oder eingeborenes Wort dafür hatten“ – und benennt damit zugleich die Tragödie der slowenischen Partisanen.
Kein Autor außer Peter Handke ist so tief ins Neunte Land gereist wie Fabjan Hafner, Schriftsteller, Übersetzer und Literaturwissenschaftler aus Klagenfurt. Gemeinsam mit Wim Wenders geht er auf die Spurensuche der langsamen Heimkehr des Dichters Peter Handke.

Jenseits der Grenze
Peter Handkes Stück Immer noch Sturm eröffnet die vielfältigsten Bezüge zum bisherigen Schaffen des Dichters und zur jüngeren Zeitgeschichte Österreichs und Europas. Beides soll in einem Begleitprogramm zur Aufführung näher betrachtet werden: die verwandelt auftauchenden Motive und Themen früherer Werke, wie sie zum Beispiel in ähnlichen Familienkonstellationen bereits in seinem Stück Über die Dörfer oder in dem Roman Die Wiederholung erscheinen; aber auch Handkes Blick auf den Widerstand der kärntnerslowenischen Partisanen in der Zeit des Nationalsozialismus. Der Titel „Jenseits der Grenze“ ist einem Aufsatz von W. G. Sebald entnommen und weist auch auf die metaphysische Dimension von Peter Handkes szenischem Traumspiel hin. Die Fragen, wie und wo eine Heimat zu finden sei, ob Literatur eine Form von Frieden stiften oder selbst in der Welt darstellen kann und wo die Wut und das Geheimnis in ihrer Form verborgen liegen, sind in Peter Handkes Werk von Anbeginn präsent.

Vom 13. bis 19. August wird sich die Edmundsburg, auf dem Mönchsberg unmittelbar über den Festspielhäusern gelegen, auf der Terrasse in eine osmiza verwandeln, zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn bis in die Nacht mit slowenischem Wein und Schinken aus dem Karst aufwarten und im Europasaal mit Gesprächen, Vorträgen und Filmvorführungen Einblicke in Handkes Welt anbieten.




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