Jenseits der Grenze
<none> Der Autor als Regisseur: Die linkshändige Frau
In Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg/Stefan Zweig Centre
AUFFÜHRUNG
- 19. August 2011, 19:30 Uhr
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Mit Peter Stephan Jungk und Heide Schlüpmann
Als Mariannes Ehemann von einer Auslandsreise zurückkehrt, stellt ihn seine Frau vor vollendete Tatsachen: ihre Ehe sei nach zehn Jahren unwiederbringlich zu Ende. Sie findet zu ihrem alten Beruf als Übersetzerin zurück. Doch der Boden unter ihren Füßen schwankt – das Alleinsein fällt ihr um vieles schwerer, als sie gedacht hat. Handke hat seine Erzählung Die linkshändige Frau in einprägsamen Bildern verfilmt. Der Film lief als offizieller Beitrag Deutschlands bei den Filmfestspielen 1978 in Cannes, mit Edith Clever, Bruno Ganz, Markus Mühleisen, Michael Lonsdale, Angela Winkler, Gérard Depardieu, Bernhard Minetti, Rüdiger Vogler und Bernhard Wicki. Der Schriftsteller, Dokumentarfilmer und Übersetzer Peter Stephan Jungk war Handkes Regieassistent bei der Verfilmung. Gemeinsam mit Heide Schlüpmann, em. Professorin für Filmwissenschaft an der Universität Frankfurt am Main und Mitbegründerin der Kinothek Asta Nielsen, betrachtet und diskutiert er den Film noch einmal.
Jenseits der Grenze
Peter Handkes Stück Immer noch Sturm eröffnet die vielfältigsten Bezüge zum bisherigen Schaffen des Dichters und zur jüngeren Zeitgeschichte Österreichs und Europas. Beides soll in einem Begleitprogramm zur Aufführung näher betrachtet werden: die verwandelt auftauchenden Motive und Themen früherer Werke, wie sie zum Beispiel in ähnlichen Familienkonstellationen bereits in seinem Stück Über die Dörfer oder in dem Roman Die Wiederholung erscheinen; aber auch Handkes Blick auf den Widerstand der kärntnerslowenischen Partisanen in der Zeit des Nationalsozialismus. Der Titel „Jenseits der Grenze“ ist einem Aufsatz von W. G. Sebald entnommen und weist auch auf die metaphysische Dimension von Peter Handkes szenischem Traumspiel hin. Die Fragen, wie und wo eine Heimat zu finden sei, ob Literatur eine Form von Frieden stiften oder selbst in der Welt darstellen kann und wo die Wut und das Geheimnis in ihrer Form verborgen liegen, sind in Peter Handkes Werk von Anbeginn präsent.
Vom 13. bis 19. August wird sich die Edmundsburg, auf dem Mönchsberg unmittelbar über den Festspielhäusern gelegen, auf der Terrasse in eine osmiza verwandeln, zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn bis in die Nacht mit slowenischem Wein und Schinken aus dem Karst aufwarten und im Europasaal mit Gesprächen, Vorträgen und Filmvorführungen Einblicke in Handkes Welt anbieten.