Leoš Janáček Věc Makropulos (Die Sache Makropulos)
Oper in drei Akten
Text von Leoš Janáček nach der gleichnamigen Komödie von Karel Čapek
Neuinszenierung
In tschechischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Koproduktion mit dem Teatr Wielki, Polnische Nationaloper
Dauer der Vorstellung ca. 2 Stunden.
PREMIERE
- 10. August 2011, 20:00 Uhr
- 13. August 2011, 21:00 Uhr
- 18. August 2011, 20:00 Uhr
- 25. August 2011, 20:00 Uhr
- 30. August 2011, 20:00 Uhr
Programm drucken (PDF)
Esa-Pekka Salonen, Musikalische Leitung
Christoph Marthaler, Regie
Anna Viebrock, Bühnenbild und Kostüme
Olaf Winter, Licht
Joachim Rathke, Mitarbeit Regie
Malte Ubenauf, Dramaturgie
Jörn Hinnerk Andresen, Choreinstudierung
Angela Denoke, Emilia Marty
Raymond Very, Albert Gregor
Peter Hoare, Vítek, Rechtsanwaltsgehilfe
Jurgita Adamonytė, Krista, seine Tochter
Johan Reuter, Jaroslav Prus
Aleš Briscein, Janek, sein Sohn
Jochen Schmeckenbecher, Dr. Kolenatý, Rechtsanwalt
Linda Ormiston, Eine schottische Hausangestellte (Uklízečka /Komorná)
Peter Lobert, Ein Zivildienstleistender (Strojník/Lékar)
Ryland Davies, Hauk-Šendorf
Sasha Rau, Jin Ling
Silvia Fenz, Mary Long
Anita Stadler, Anita Stadler
Mitglieder der Angelika-Prokopp-Sommerakademie der Wiener Philharmoniker, Bühnenmusik
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
Wiener Philharmoniker
Wenn Justitia nach Anhörung aller Angeklagten, Zeugen und Anwälte ihre Waagschalen ins Ungleichgewicht versetzt, so geschieht dies niemals nach den Gesetzmäßigkeiten der moralischen Gravitationslehre. Die Sache ist deutlich komplizierter. Und so verwundert es auch nicht, wenn die Göttin von Zeit zu Zeit hinter ihrer schwarzen Binde mit den Augen rollt, angesichts der überraschenden Bewegungen, die die Waage in ihrer Hand auszuführen gezwungen ist. In regungsloses Staunen hingegen verfällt sie, wenn während eines Erbschaftsprozesses auf einmal eine berühmte Opernsängerin auftaucht, die sich unter falschem Namen in die Verhandlung einschleicht und durch Hinweise auf ein rätselhaftes Dokument das Geschehen eskalieren lässt. Der Auftritt der unerwarteten Zeugin verwandelt das Nachlassverfahren ohne Umschweife in eine im wahrsten Sinne des Wortes lebensbedrohliche Situation. Welche Person wird den Gerichtssaal durch welche Tür verlassen? Die Optionen lauten: Haupteingang, Gefängnistür, Notausgang und Himmelspforte. Und nicht Christoph Marthaler und Anna Viebrock, die den spektakulären Fall im Salzburger Justizpalast neu aufrollen, verlesen die Urteile über Leben und Tod der Anwesenden. Karel Čapek und Leoš Janáček sind es, die in ihrer musikalischen Erzählung die Frage aufwerfen, ob die Aussicht auf ein immerwährendes Leben tatsächlich so verlockend ist, wie allgemein angenommen.
Malte Ubenauf